Lerntipps

Die Vorbereitung auf eine Prüfung ist oft mit großer Anspannung verbunden. Innerhalb kurzer Zeit muss der Lernstoff wiederholt und gefestigt werden. Welche Faktoren ermöglichen konzentriertes und effektives Lernen?

Bevor Sie loslegen, schaffen Sie sich eine angenehme Lernatmosphäre! Ihre Umgebung sollte weder zu nüchtern sein, noch zu viel Ablenkung bieten. Verbannen Sie mögliche Störfaktoren, wie zum Beispiel Smartphones, von Ihrem Arbeitsplatz. Schaffen Sie Struktur in Ihrer Umgebung: Ihre Lernmittel sollten einen festen Platz erhalten – nicht unter dem Kopfkissen, sondern am besten in Sichtweite. 

Im zweiten Schritt finden Sie heraus, welcher Lerntyp Sie sind. Die Zuordnung zu einem Lerntyp gibt Ihnen eine Orientierung, mit welchen Lernmethoden Sie am effektivsten neue Informationen aufnehmen. 

Die Lerntypen-Theorie unterscheidet vier Grundtypen, je nachdem, welche Sinne beim Lernen am stärksten angesprochen werden. Gehören Sie zu den auditiven Lerntypen, merken Sie sich Wissen am besten durch Hören und lautes Vorsprechen. Der visuelle Typ lernt am effizientesten durch Lesen und anhand übersichtlicher Darstellungen. Wenn Sie sich neues Wissen am liebsten durch Ausprobieren aneignen, gehören Sie zum haptischen Lerntyp. Ist der Austausch mit anderen zum Lernen für Sie essenziell, sind Sie ein kommunikativer Lerntyp. 

In der Praxis gibt es häufig Überschneidungen zwischen den einzelnen Lerntypen, bei denen verschiedene Sinne gleichermaßen angesprochen werden. Je mehr Sinneskanäle am Lernprozess beteiligt sind, desto besser wird das Gelernte im Gedächtnis verankert. Daher ist es empfehlenswert, verschiedene Lernmethoden einzubeziehen. Eine kleine Auswahl an Lernmethoden wollen wir Ihnen im Folgenden vorstellen:

1. Lernen mit Karteikarten: Karteikarten eignen sich sehr gut zum Lernen von Definitionen. Der zu lernende Begriff auf die Vorderseite geschrieben und die Erklärung auf die Rückseite. Apps, wie zum Beispiel BRAINYOO, Quizlet oder StudySmarter bieten die Möglichkeit digitale Karteikarten zu erstellen.
2. Handschriftliche Notizen erstellen: Arbeiten Sie wesentliche Zusammenhänge in eigenen Notizen heraus. Diese werden effektiver im Gedächtnis verankert.
3. Loci-Methode: Bei dieser Methode wird Lernstoff mit bestimmten Orten verknüpft. Dazu führen Sie sich eine Route vor Augen, die Sie häufig entlanggehen. Festen Wegpunkten ordnen Sie Fachbegriffe zu. Wenn Sie den Weg vor Ihrem geistigen Auge ablaufen, erinnern Sie sich an die dazugehörigen Fachbegriffe.
4. Gedächtnispalast: Ähnelt im Ansatz der Loci-Methode. Hier werden wichtige Begriffe einem Gebäude zugeordnet. Grundlegende Begriffe bilden das Fundament, wichtige Eckdaten werden als Pfeiler gruppiert. Weitere Inhalte bilden das Dach. Je detaillierter der Lernstoff, desto mehr kann der Gedächtnispalast ausgeschmückt werden.
5. Visualisierung durch Mindmap oder Sketchnotes: Komplexe Zusammenhänge und Abhängigkeiten lassen sich gut mittels Mindmaps oder Sketchnotes darstellen. Der Vorteil dabei: Bilder bleiben besser im Gedächtnis als Texte.
6. Sprachaufnahmen: Für auditive Lerner empfiehlt es sich, den Lernstoff aufzunehmen und zur Wiederholung anzuhören. Alternativ können Sie während dem Lernen Selbstgespräche führen und sich die Lerninhalte selbst erklären.
7. Vernetzen Sie sich in Lerngruppen: Über das Gelernte zu Sprechen festigt den Lernstoff und zeigt auf, welche Inhalte Sie noch vertiefen sollten. Gerade in Zeiten von Social Distancing ist die Vernetzung mit anderen wichtig. Nutzen Sie daher digitale Tools wie zum Beispiel Skype, Zoom, Jitsi oder Slack um sich auszutauschen.

Je mehr Lernstoff Sie bewältigen müssen, desto wichtiger ist es Ihre Lernzeit zu planen. Unterteilen Sie den Stoff in kleinere Lerneinheiten und planen Sie Zeit für regelmäßige Wiederholung ein. Kürzere Lerneinheiten über die Woche verteilt sind dabei sinnvoller als weniger häufige, längere Lerneinheiten. 

Effizientes Lernen ist auch eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Sind Sie eher der frühe Vogel oder starten Sie vor dem Schlafengehen nochmal richtig durch? Beziehen Sie Ihren optimalen Lernzeitpunkt bei der Planung Ihrer Lerneinheiten mit ein. Zur Steigerung der Motivation planen Sie eine kleine Belohnung nach einer abgeschlossenen Lerneinheit ein.

Die langfristige Vorbereitung anhand eines Lernplans und mithilfe geeigneter Lernmethoden hilft Ihnen, Ihr Wissen zu strukturieren und sorgt so für mehr Gelassenheit, wenn der Prüfungstermin näher rückt.